Im
Jahr
                        1700 soll der Augsburger Patrizier Hieronymus Ambrosius
                        Langenmantel (Kanoniker von St. Peter 1666-1709) den
                        Altar Beatae Mariae Virginis mit dem jetzigen
                        Wallfahrtsbild der MARIA KNOTENLÖSERIN gestiftet haben.
                       
                      
                       
                      
                        Die Darstellung in der südlichen Apsis ist einzigartig.
                        Sie zeigt die Mutter Gottes, wie sie die verwickelten
                        Knoten in einem langen Band löst und zugleich mit einem
                        Fuß den Kopf der Schlange zertritt. „Der Knoten des
                        Ungehorsams der Eva ist gelöst durch den Gehorsam
                        Marias. Was die Jungfrau Eva durch ihren Unglauben
                        gebunden hat, das hat Maria durch den Glauben gelöst
                        (II. Vatikanum Lumen gentium, Nr. 56). Einen ähnlichen
                        Gedanken hatte bereits der Hl. Irenäus von Lyon (gest.
                        202). 
                      
                       
                      
                      Maria
präsentiert
                        sich als neue Eva (Gen 3,15). Das Zertreten der Schlange
                        verweist darauf, dass Maria von Anfang an und durch
                        besondere Gnade von allem Makel der Erbsünde ausgenommen
                        ist. 
                      
                       
                      
                      
                        Wie in der Offenbarung des Johannes beschrieben, steht
                        Maria vor uns mit der Sonne bekleidet, dem Mond unter
                        ihren Füßen und einem Kranz von 12 Sternen auf ihrem
                        Haupt. Die Taube ist eine Anspielung auf Maria als Braut
                        des Hl. Geistes. Die kleine Szene am untern Bildrand, wo
                        ein Engel einen Wanderer mit seinem Hund zu einer Kirche
                        führt (Tobit und der Schutzengel?), könnte ein
                        besonderer Wunsch des Auftraggebers gewesen sein. Das
                        Gemälde wird dem Maler Johann Georg Melchior Schmidtner
                        (1625 – nach 1707) zugeschrieben. 
                      
                       
                     
                          Text: Dr. Carmen Roll 
                       
                    
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